Seitdem Roland Ehlen sich als Vater der bunten Männchen geoutet hat, ist die Nachfrage groß.
Einige Männchen sonnen sich inzwischen auf den Kanaren. Andere haben es über den Großen Teich bis nach Denver in die USA geschafft. Auch im Fernsehen waren sie schon. Die bunten Männchen aus Viersen erobern die Welt. Demnächst sollen noch mehr von ihnen verreisen. Ihr Macher, der Süchtelner Schreiner Roland Ehlen, plant jetzt eine Ferienaktion, deren Erlös den Erdbebenopfern in Nepal zu Gute kommt.
Die Männchen-Urlaubsbilder aus aller Welt will Ehlen sammeln und auf einer Homepage veröffentlichen. „Eine Domain dafür haben wir reserviert.“ In den vergangenen Monaten haben Männchen-Fans ihm bereits unzählige Fotos geschickt.
Ende April hatte sich der 48-Jährige als Vater der Männchen offenbart, nachdem seine Schabernack-Idee vielerorts für viel Freude und viel Rätselraten gesorgt hatte. Doch mit der Neugier hat die Nachfrage nach den Pappkameraden noch lange nicht nachgelassen. „Die Leute liefen Sturm bei mir im Betrieb“, sagt Ehlen. „Alle wollten Männchen haben.“
Inzwischen hat sich der Schreiner einige Möglichkeiten überlegt, wie er seine Männchen für die Ferien-Spenden-Aktion verteilen will. An den kommenden beiden Wochenende werden sie bei „Bracht ganz kunstvoll“ zu haben sein. „Wir sind in der ehemaligen Sportbar zu finden. Dort werden wir während des Kunstfestes eine provisorische Bar einrichten und alles rundum die Männchen ausstellen“, erzählt Ehlen.
Den Werbering hatte der Viersener auch angeschrieben und um Unterstützung gebeten, aber offiziell noch keine Antwort erhalten. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagte Helmuth Ruth vom Werbering: „Wir waren alle nacheinander im Urlaub. Das Thema steht am Donnerstag/ heute auf der Tagesordnung der Vorstandssitzung.“
Am kommenden Samstag machen die Männchen außerdem Schule. Denn Ehlen hat von der katholischen Grundschule in Lobberich eine Einladung erhalten. Zum Schulfest, das unter dem Motto „Kleine Forscher“ steht, kommt Ehlen vorbei und bastelt mit den Kindern aus den Holzstielen, den vorgestanzten Pappfiguren und den selbst gebastelten Lupen der Kinder kleine Forscherfiguren.
Nach wie vor will der Schreiner seine Deko-Figuren aus reinem Spaß und für einen guten Zweck unters Volk bringen. Für seine Firma spielten sie keine Rolle, sagt er. „Vielleicht kennen mehr Leute meinen Namen, aber ich glaube nicht, dass sich deswegen jemand Möbel von mir machen lässt“, sagt er lachend.
Der 48-Jährige und seine beiden Männchen-Macher-Kollegen Wilfried Grieger und Michael Fröhlich sind dazu übergegangen, von „Menschen“ statt von Männchen zu reden, denn sie stehen, so Ehlen, für Vielfalt, Toleranz und ein Stückchen Anarchie.
Diesen weitläufig politischen Aspekt wird auch ein Pfarrfest in Niederkrüchten im August aufgreifen. Mit dem Fest soll die Flüchtlingshilfe unterstützt werden, erzählt Ehlen. Und da passen die bunten Menschen ebenfalls hervorragend ins Bild.
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