Villa Sonnenschein für Familien krebskranker Kinder komplett

Auch die Aktion „Bunte Menschen“ war zu Gast bei der Einweihung des zweiten Bauabschnittes der „Villa Sonnenschein“. Es freuten sich Bürgermeisterin Karin Meincke, Sigrid Völpel, 2. Vorsitzende des Fördervereins, Dr. med. Peter Terhoeven, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Botschafterin Anne Poleska-Urban und Jens Schmitz, 1. Vorsitzender des Fördervereins, (v.l.).

Krefeld. Es stellt eine wichtige Hilfe für die Familien von an Krebs erkrankter Kinder: Jetzt sind alle sieben Eltern- und Familienzimmer fertig: Sommerfest mit Einweihungsfeier in der Villa Sonnenschein Von Nadja Joppen

Mit einem fröhlichen Sommerfest haben jetzt die Mitglieder des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder e.V. mit Eltern, Kindern und Besuchern die Einweihung der oberen Etage der „Villa Sonnenschein“ am Lutherplatz gefeiert – direkt neben der Kinderklinik. „Die zweite Umbaustufe hatte im Herbst 2015 begonnen und war im Mai 2016 beendet. Alles ist im Zeit- und Kostenrahmen geblieben“, erklärten Jens Schmitz (1. Vorsitzender) und Sigrid Völpel (2. Vorsitzende) vom Förderverein erfreut.

Nach dem Umbau des früheren Gemeindezentrums der evangelischen Gemeinde und zwischenzeitlichen Privathauses kann der Förderverein den Eltern der Langzeit-Patienten in der Kinderklinik sieben Zimmer als kostengünstige und nahe gelegene Schlaf-/Wohnmöglichkeit zur Verfügung stellen. „Die Eltern oder Geschwisterkinder können hier übernachten, während die Kinder für ihre oft langwierigen Therapien bei onkologischen, Stoffwechsel- oder Immunerkrankungen in der Klinik sind. Wir haben aber auch Eltern, deren Babys nach einer Frühgeburt manchmal monatelang noch auf der Intensiv-Station für die Frühchen liegen müssen“, schildert Jens Schmitz.

Sie ersparen sich so unter Umständen lange Anfahrtszeiten, denn das Einzugsgebiet der Krefelder Kinderklinik, die in das regionale Netzwerk Neonatologie Linker Niederrhein eingebunden ist, ist groß. „Die Eltern können sich bei uns von der anstrengenden Pflege ihrer Kinder erholen. Es gibt für sie nur provisorische Schlafmöglichkeiten bei ihren Kindern in der Klinik. In der Villa Sonnenschein sind sie aber jederzeit erreichbar und in zwei Minuten wieder in der Klinik“, sagte Sigrid Völpel, langjährige Oberärztin der Kinder-Onkologie. „Die Nähe zu den Eltern und den Geschwistern ist für die erkrankten Kinder emotional ganz wichtig, damit sie sich geborgen fühlen. Das unterstützt die Therapie“, betont sie. Nach Fertigstellung des Umbaus gibt es jetzt im Erdgeschoss zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, Wohn-Küche und Wintergarten, im ersten Geschoss fünf Schlafzimmer, zwei Badezimmer, Küche und großes Ess-/Wohnzimmer mit Veranda. „Ursprünglich hatten wir im Erdgeschoss drei Schlafzimmer geplant. Ein Zimmer hat aber kein direktes Außen-Fenster, sondern nur ein Fenster in den Wintergarten. Das hat sich als eher unpraktisch erwiesen, daher nutzen wir es nicht mehr zur Übernachtung“, so Jens Schmitz.

Im Erdgeschoss ist als Mieter die Elternschule des Helios Klinikums untergebracht: Sie führt unter anderem Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse im Seminarraum durch. Im Souterrain ist die Geschäftsstelle des Fördervereins untergebracht.

Als deren Vertreterin war Bürgermeisterin Karin Meincke zum Fest gekommen – sie schilderte aus ihren Erfahrungen von mehr als 46 Jahren Arbeit in der Pflege, wie einschneidend und immer im Gedächtnis verhaftet der Moment sei, an dem ein Mensch die Diagnose „Krebs“ erhalte. Für Kinder sei dies noch schlimmer, weil sie dann oft ein schlechtes Gewissen bekämen, dass ihre Erkrankung eine Belastung für die Eltern und gesunden Geschwister sei. Im Kampf gegen die Krankheit wirkten Physis und Psyche zusammen, in der Villa Sonnenschein „kann man miteinander im Kampf gegen die Krankheit verweilen“, erläuterte Karin Meincke das Konzept.

Große Unterstützung erhält der Verein über die Botschafterin der Villa Sonnenschein, Anne Poleska-Urban. „Sie macht unsere Arbeit bekannt und hilft uns so, Spenden zu gewinnen“, schildert Jens Schmitz. „Für mich ist die Idee des Vereins und die Unterstützung der Familien mit kranken Kindern eine tolle Sache. Ich habe selber zwei gesunde Töchter – als Mutter schätze ich dieses Glück sehr hoch. Wenn ich sehe, womit manche Familien und vor allem die kleinen Leute fertig werden müssen, dann ist der Förderverein eine sehr große Hilfe für alle“, sagt Anne Poleska-Urban.

Informationen unter www.krebskinder-krefeld.de

Quelle: RP